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Internationale Methoden zur Abgrenzung eines Terroirs

In den Leitlinien der OIV (Resolution OIV-VITI 423/2012) werden den Mitgliedsstaaten zur Abgrenzung und Charakterisierung eines „Weinbauterroirs“ folgende Hilfsmittel und Methoden empfohlen:

Geologie: eine Karte < 1:50.000, vorteilhaft wäre auch die Kenntnis der lokalen Geologie zum Aufschluss über die Tiefenstruktur der Örtlichkeit. Die Geomorphologie liefert keine oder nur in geringem Maße Erkenntnisse.

Boden: bevorzugt die amerikanische Klassifizierung „Soil Taxonomy“ (USDA 2010) oder die französische Klassifizierung „Référentiel Pédologique“ (BAIZE und GIRARD 2009). In Österreich verwendet man nicht zuletzt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der hier sehr langen Tradition einer praxisdienlichen Bodenansprache seit den 1950er Jahren die „Österreichische Bodensystematik“, zuletzt die Ausgabe 2000, in der revidierten Fassung 2011 (NESTROY et al. 2011).

Klima: weltweit gibt es eine große Anzahl von bioklimatischen Indizes, die für eine Klimazonierung im Weinbau zur Bewertung der Entwicklung der Rebe und der Reife der Trauben verwendet werden. Bekannt sind insbesondere die

- Risikoindikatoren für Extremtemperaturen (Minimaltemperatur im Winter, Spät- und Frühfrost, Höchsttemperatur während der Vegetationsperiode)

- Entwicklungskinetische Indikatoren in der Vegetationsperiode
o Gradtage (AMERINE und WINKLER 1944)
o Biologische Gradtage (GLADSTONES 1992)
o Heliothermischer Index (HUGLIN 1978)
o Index der Nachtkühle (IFN) von TONIETTO (1999) bzw. TONIETTO und CARBONNEAU (2004)
o Index für Schwankungsbreite der Tagestemperatur (FREGONI und PEZZUTTO 2000)
o Trockenheitsindex von RIOU (1994), modifiziert von TONIETTO (1999).

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