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Bodentypen der geologischen Weinbau-Großlagen

Der Versuch, in einem weiteren Etappenschritt die Herkunftsebene mit ihren Weingartenböden auf die neu ausgewiesenen geologischen Weinbau-Großeinheiten im Burgenland verteilungsmäßig zu beziehen, ergab folgendes Ergebnis (siehe dazu auch die nachstehenden grafischen Segment-Darstellungen):
Quartäre Terrassenaufschüttungsebenen im Nordosten des Pannonischen Beckens Die Böden der quartären Einheiten zeigen grundsätzlich eine ausgeprägte Dominanz der Schwarzerde-Gruppe (Tschernosem, Paratschernosem und Feuchtschwarzerde).
Parndorfer Platte:Beschreibung
Den Großteil der Böden machen Tschernosem (60 %) und Paratschernosem (29 %) aus, wogegen der Anteil an Feuchtschwarzerden im Vergleich zu den Niederungen nur geringfügig ausfällt.
Seewinkelschotter:Beschreibung
Im nach der Geländekante (bgld. Wagram) südlich folgenden, tiefer liegenden Seewinkelschotter, der bezogen auf die Weinbaufläche die größte geologische Weinbau-Einheit darstellt, kommen rund zur Hälfte Tschernoseme vor, und je zu einem Viertel Paratschernoseme und (trockengefallene) Feuchtschwarzerden.
Tiefe Terrassen der Wulka: Beschreibung
In dieser geologischen Besonderheit des Eisenstädter Beckens machen die Schwarzerde-Typengruppe mit Paratschernosem (32 %), Tschernosem (25 %) und Feuchtschwarzerde (11 %) sowie die Braunerde-Gruppe (18 %) den Großteil der Böden aus.
Hangfuß des Leithagebirges: Beschreibung
Der lange schmale Streifen des ins Neusiedlersee-Becken auslaufenden Hangfußes des Leithagebirges verfügt über eine große Vielfalt an Bodentypen. Am häufigsten sind hier Tschernoseme (31 %) anzutreffen, gefolgt von (meist aktiven) Feuchtschwarzerden (21 %) und Braunerden (16 %). Horstartig ist das Vorkommen von Rendzinen auf detritärem Kalk zwischen den quartären Talbodenfüllungen.
Neusiedlersee-Niederung:Beschreibung
Entsprechend der sehr tiefen Lage rund um den Neusiedlersee und dem starken Grundwassereinfluss sind (aktive) Feuchtschwarzerden besonders stark vertreten (rd. 44 %), gefolgt von Tschernosemen (mit 23 %). Bemerkenswert häufig sind hier auch die Salzböden mit rund 7 % anzutreffen.
Waasen: Beschreibung
Ganz unten im südöstlichen Teil des Seewinkels an der ungarischen Grenze bzw. direkt am künstlich zur Entwässerung angelegten, so genannten Einserkanal liegt der weinbaulich kaum genutzte Hansàk, auch Waasen genannt, mit seinen Moor-Böden im weinbaulich nicht genutztem Teil.
Neogene Sedimentbecken am Ostrand des Pannonischen Beckens
Die Böden der neogenen Beckenfüllungen zeigen eine große Abhängigkeit von der geografischen Lage und dem Klimaeinfluss.
Eisenstädter Becken:Beschreibung
Unter dem Gesichtspunkt des vorherrschenden pannonischen Klimas haben sich hier weitverbreitet Tschernoseme (38 %) und Feuchtschwarzerden (16 %) gebildet, gefolgt von Kulturrohböden (18 %) und Braunerden (18 %). Paratschernoseme, die im Seewinkel stark verbreitet sind, kommen hier vergleichsweise nur wenig (4 %) vor.
Oberpullendorfer Becken: Beschreibung
In dem Raum mit klimatisch starker Verzahnung verschiedener Klimate entstanden sehr häufig Braunerden (39 %), Pseudogleye (22 %) und Braunlehme (12 %).
(Ost-)Steirisches Becken: Beschreibung
In diesem Becken, das mehrheitlich die Rebflächen im Südburgenland beheimatet, dominieren etwa zu gleichen Teilen Braunerden (28 %) und Pseudogleye (27 %). Der je nach Betrachtungsweise im Vergleich zu anderen Gebieten hohe bzw. niedere Anteil an Rigolböden (23 %) ist als (bereits früher angesprochene) spezielle Thematik der Bodenkartierung zu betrachten.
Kristallines Grundgebirge, in zu Tage tretenden freiliegenden Fenstern
Eisenberger-Rechnitzer-Einheit: Beschreibung
In dieser weinbaulich kleinen Einheit dominieren mit über 80 % ganz eindeutig die Braunerden (nach der alten Bodensystematik Felsbraunerden). Zu geringem Anteil kommen auch Pseudogleye vor, insbesondere an den Übergängen vom Berg in die Ebene.
Ödenburger Gebirge: Beschreibung
in den Hanglagen am nördlichen Rand des Oberpullendorfer Beckes sind fast ausschließlich Braunerden (Felsbraunerden) anzutreffen.

Kristallines Grundgebirge, meist überlagert mit neogen oder tertiären Sedimenten an den Flanken oder in fast kompletter Oberflächenbedeckung
Ruster Höhenzug:Beschreibung
Hier wurden von der Kartierung als häufigster Bodentyp Rigolböden ausgewiesen (37 %), wobei auch hier anzumerken ist, dass in anderen Gebieten ebenfalls mehrheitlich rigolte Böden vorherrschen, aber im Rahmen der Kartierung derart nicht angesprochen wurden. Weiters kommen auf diesem Höhenzug Braunerden (28 %), Kolluvisole (12 %), Tschernoseme (9 %) und Rendzinen (7 %) auf. Grundsätzlich liegt hier eine große Vielschichtigkeit an Bodentypen vor.
Leithagebirge: Beschreibung
Auf diesem Gebirgszug und seinen Abhängen ist wohl die größte Streubreite an Bodentypen anzutreffen. Es dominiert die Schwarzerdegruppe mit Tschernosemen (21 %) und Feuchtschwarzerden (9 %), gefolgt von Braunerden (26 %). Wo der Leithakalk stark zutage tritt, haben sich Rendzinen (17 %) gebildet. An den wenigen Stellen, an denen der kristalline Kern hervortritt, sind Ranker (3 %) und Braunerden anzutreffen.
Bodentypen auf Gemeindeebene

Die Ausweisung kleinerer Herkunftsebenen auf Basis der Gemeinden oder in Richtung (gesuchter) natürlicher Weinbau-Einheiten ermöglicht im Vergleich zu den großräumigen Betrachtungen da und dort einen wesentlich tieferen Einblick in die Terroir-Thematik, vor allem aber kann die Praxis vielseitig weitere nutzbare Schritte im Weinbau setzen. (Siehe Bodenkarten mit Gemeindefokussierung).
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